SAP und T-Systems: Warum Künstliche Intelligenz keine Bedrohung für Software ist (Gesponsert)
Shownotes
Warum sollten Unternehmen bei SAP-Projekten den Umweg über einen Partner gehen? Maike Baumgartl, Vice President Discrete & Process Manufacturing bei T-Systems, sieht das gar nicht als Umweg: „SAP selber ist ja gar kein Service-Provider. Das heißt, sie bieten Lizenzen für die Kunden an – und wir sind jemand, der den Betrieb und die Implementierung machen kann.“
Die 30-jährige Partnerschaft zwischen T-Systems und SAP bringt Unternehmen konkrete Vorteile, etwa frühzeitige Einblicke in SAP-Strategien, globale Services sowie die Möglichkeit, kritische Systeme – beispielsweise im Rahmen der SAP Business Suite oder RISE with SAP – in der RISE-zertifizierten Private Cloud von T-Systems zu betreiben. Die Rechenzentren dieser Plattform stehen in Deutschland, sind nach ISO, SOC und BaFin zertifiziert und erfüllen die GxP-Compliance, die insbesondere für Chemie- und Pharma-Unternehmen von Bedeutung ist.
Für Baumgartl stellt künstliche Intelligenz keine Bedrohung für bestehende Software dar, sondern eine Chance: Sie erledigt Routinen und schafft Raum für Innovationen. Die finale Bewertung und Entscheidung sollte jedoch beim Menschen bleiben.
Für 2026 plant T-Systems gemeinsam mit NVIDIA die erste industrielle KI-Fabrik Deutschlands in München. Mit 10.000 Hochleistungsprozessoren sollen auch mittelständische Unternehmen flexibel GPU-Power als Service nutzen können – ohne große Eigeninvestitionen.
Neugierig geworden? Im Interview mit „heise meets…“ verrät Baumgartl,
- warum digitale Transformation ein kontinuierlicher Veränderungsprozess ist,
- wie T-Systems Kunden auf dem Weg in die Cloud begleitet und
- warum Vertrauen und realistische Erwartungen für erfolgreiche Projekte entscheidend sind.
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Transkript anzeigen
Sprecherin: Diese Folge wurde vom Arbeitgeber des Interviewpartners gesponsert. „heise meets … – Der Entscheider-Talk". Wir besprechen kritische, aktuelle und zukunftsgerichtete Themen aus der Perspektive eines Entscheiders. heise business services begrüßt Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Immer aktuell und nah am Geschehen.
Sprecher: Guten Tag zu einer neuen Folge von „heise meets … – Der Entscheider-Talk". Schön, dass Sie wieder dabei sind und seid. Es wird garantiert spannend, denn Maike Baumgartl von T-Systems ist bei uns. Herzlich willkommen, Maike.
Maike Baumgartl: Hallo, ich freue mich sehr da zu sein.
Sprecher: Wir wollen über zwei große deutsche Unternehmen sprechen. Das eine ist „Surprise, Surprise“ T-Systems, das andere ist SAP. Maike, ihr seid ein Unternehmen, das international unterwegs ist. Sagt ihr intern T-Systems oder T-Systems? Auf was stellen wir uns ein?
Maike Baumgartl: Also wir sagen immer Tee-Systems. Insofern denke ich, wäre das für mich etwas leichter.
Sprecher: Dann bleiben wir bei T-Systems. Und, liebe Freunde des gehobenen Geschmacks, Maike ist nicht nur Teamchefin bei T-Systems und Fachfrau, sondern auch Besitzerin eines Hundes, mit dem sie durchaus: Zitat: königliche Wege geht, oder? Maike, erzähle, was machst du da genau?
Maike Baumgartl: Stimmt, das ist so. Ich wohne privat in Potsdam und jeder, der Potsdam ein bisschen besser kennt, weiß, dass wir einen sehr großen Schlosspark haben. Wo geht man dann hin, wenn man direkt in der Nähe dieses Parks wohnt? Dann schlendert man natürlich sehr gerne durch diesen Park gemeinsam mit seinem Vierbeiner. Der stört sich am Wochenende dann natürlich immer an diesen komischen Leuten, die da alle rumlaufen in seinem Revier, versteht überhaupt nicht, was die da alle wollen, wieso die ihn jetzt alle besuchen kommen in „seinem“ Park. Das ist immer wieder sehr amüsant, aber es ist natürlich eine schöne Möglichkeit auch mal einfach Gedanken schweifen zu lassen, durch die Gegend zu gehen. Da gehen wir doch sehr gerne im Park Sanssouci spazieren.
Sprecher: Und diese königlichen Wege, macht ihr die wirklich im Schlenderschritt, so wie du beschrieben hast, oder ist es dann schon eher sportlich und ein bisschen größer, der Hund?
Maike Baumgartl: Da das ein kleiner Jagdhund ist, ist es eher sportlich und ein bisschen größer und man kann mich auch beim Joggen mit dem Hund erwischen, wo er dann immer versucht, nein, wir können jetzt auch drei Minuten den Kilometer. Ich muss dann den Kopf schütteln und sagen, nein, tun wir nicht.
Sprecher: Sehr schön. Aber zurück zu unserem eigentlichen Thema. Ihr seid seit rund 30 Jahren SAP-Partner T-Systems. Das spricht für Erfahrung, aber ich muss mal so zum Einstieg ganz ketzerisch fragen, was habe ich denn davon, wenn ich statt direkt zu SAP den Umweg über T-Systems zu SAP gehe. Warum sollte ich diesen Umweg gehen?
Maike Baumgartl: Also ich glaube, wir würden es selber gar nicht als Umweg sehen, sondern wir haben ja seit 30 Jahren diese Partnerschaft. Das heißt, es ist eine langjährige, vertrauensvolle Partnerschaft, die auch gewachsen ist und die nicht ohne Grund 30 Jahre Bestand hat. SAP selber ist ja gar kein Service Provider. Das heißt, sie bieten Lizenzen am Ende an für die Kunden und wir sind jemand, der den Betrieb und die Implementierung machen kann. Und das machen wir eben seit 30 Jahren partnerschaftlich für unsere Kunden mit der SAP.
Sprecher: Das ist dann bei euch wie in einer Ehe. Die Silberhochzeit habt ihr schon gefeiert bei 30 Jahren, sogar schon vor fünf Jahren. Jetzt geht es bei bester Gesundheit in Richtung Goldene, oder?
Maike Baumgartl: Ja, genau. Das ist auf jeden Fall das Ziel von beiden Unternehmen. Wir machen es seit 30 Jahren, wir machen das auf globaler Ebene. Das heißt, wir können das weltweit anbieten für unsere Kunden. Und sicherlich ein weiterer Vorteil für unsere Kunden ist, durch diese lange Beziehung, und dass man sich gut kennt und sehr gut vertraut, kriegt man auch so Themen zwischen den Zeilen mit. Das heißt, die SAP-Strategie frühzeitig zu kennen oder zumindest die Tendenzen zu kennen, ist auch etwas, was unseren Kunden sicherlich ein weiterer Mehrwert dann darstellt, wenn sie dann mit uns gemeinsam arbeiten. Und vor allen Dingen auch dieses Globale, dass wir das nicht nur im deutschen Markt oder in der sogenannten DACH-Region tun, sondern eben weltweit für unsere Kunden. Das ist etwas, was wirklich einen Mehrwert darstellt, was nicht alle Partner von SAP so können.
Sprecher: Das heißt, das war so ein kleiner Seitenhieb auf die Marktbegleiter. Ihr macht etwas, was andere nicht können, oder?
Maike Baumgartl: Ja. Es sollte kein Seitenhieb sein, sondern nur darstellen, wo unsere Kompetenzen sind. Du hattest ja gefragt, weswegen man diesen Umweg geht und den wollte ich sehr gut darstellen. Insofern, jeder spezialisiert sich auf bestimmte Themen und das sind Themen, die aus unserer Sicht für uns sprechen und wenn man etwas anderes hat, dann kann man sich natürlich auch für Marktbegleiter entscheiden.
Aber klar, große komplexe IT-Landschaften zu transformieren, ist dabei wichtig, dass wir unsere Kunden frühzeitig abholen, das jeweils auf Augenhöhe tun, wirklich aufzeigen, was sind Themen, die jetzt anstehen, die auch künftig anstehen, die aus der Erfahrung, die wir mit diesen verschiedenen Installationen und Betrieben, die wir natürlich bei vielen Kunden weltweit haben, auch in ein anderes Kundenprojekt rüber nehmen können, um diese Mehrwerte dem Kunden eben noch besser darzulegen. Das sind alles so Themen, die wir unseren Kunden sehr gerne bieten.
Sprecher: Im Unterschied zu dir bin ich kein SAP-Experte. Was ich aber kenne, ist die SAP Business Suite. Und da seid ihr wirklich die Experten.
Maike Baumgartl: Ja, die SAP Business Suite, vielleicht für die Nicht-Experten unter uns, sie hat das Angebot der SAP, wo sie im Grunde genommen ihr gesamtes Cloud-Angebot KI-basiert und durchgängig auf einer integrierten Plattform bündelt. Und da sind wir DIE Experten.
Aber was uns sicherlich auch noch mal ein bisschen unterscheidet von anderen Anbietern, dass wir eben in diesem gesamten Cloud-Umfeld alle Systeme anbieten können, also die globalen Hyperscaler, die man kennt, wie auch, dass wir für bestimmte kritische Systeme, und das ist im deutschen Markt ein Thema, was nach wie vor sehr relevant ist, auch unsere eigene Cloud haben, die wir in Deutschland betreiben. Das ist unsere sogenannte Future Cloud Infrastructure. Im Rahmen der T-Cloud ist das einfach ein Bestandteil und das können wir zum Beispiel anbieten.
Ich bin ja zuständig als Vice President im Discrete-Process-Manufacturing für Kunden, die zum Beispiel auch im Chemie-Pharma-Umfeld tätig sind. Und da werden viele, wenn ich sage GXP-Compliance, sehr genau hinhören. Das ist etwas, was wir anbieten können auf dieser FCI-Infrastructure, eben im Rahmen der Compliance.
Sprecher: Das heißt, wenn ich ein konkretes Problem habe, du hast Chemieunternehmen angesprochen, die sagen, nee, wir wollen aus den unterschiedlichsten Gründen, dass die Cloud in Deutschland gehostet ist, dann sagt ihr bei T-Systems hallo, hier sind wir, wir sind hier die Fachleute, eure Ansprechpartner dafür.
Maike Baumgartl: Genau, und dafür haben wir auch entsprechende Referenzkunden. Insofern können wir dann auch unseren Kunden anbieten, dass sie sich natürlich abgesprochen, aber dass sie auch sich untereinander austauschen, dass sie auch wirklich genau erfahren, was macht die T-Systems, was ist die Erfahrung des anderen Kunden, um das in ihrer Entscheidung mit einbeziehen zu können.
Sprecher: Das, was ich relativ höre, wenn ich mit Unternehmen spreche, die legen ganz viel Wert auf Sicherheit. Also, die haben die unterschiedlichsten Geräte in ihren Systemen. Wie werden die da eingebunden? Wie werden die abgedatet? Wie werden die gepatcht? Was bietet ihr da für einen Service?
Maike Baumgartl: Bei T-Systems ist es so, dass wir natürlich Teil des Telekom-Konzerns sind und für die Telekom in ihrer Gänze ist Security immer die Nummer eins Priorität. Wir haben eine eigene Gesellschaft, die nennen wir intern T-Sec, Telekom Security. Und die sind sowohl für uns wie auch für unseren Kunden die Einheit, die sich um das Thema Security kümmern und wirklich an erster Stelle, also all unsere Prozesse, die wir auch selber für uns, wir sind ja Teil der kritischen Infrastruktur Deutschlands, machen, machen wir auch für unsere Kunden. Insofern ist das, glaube ich, etwas, was wir teilweise in unseren Gedankengängen gar nicht so herausstellen, weil das für uns so eine Selbstverständlichkeit ist, dass Security Nummer eins ist. Alle Systeme müssen diesen Prüfverfahren und Prozessen unterzogen werden und werden immer nach den neuesten und höchsten Standards betrieben.
Sprecher: Das heißt, ich kriege bei euch auch Antworten auf die Fragen, die ich woanders nicht bekomme. Du hast gerade Sicherheit erwähnt und für euch ist das so selbstverständlich. Wenn ich als Admin, als Entscheider bei euch hinkomme, dann habt ihr so einen Fragenkatalog, an dem ich mich lang hangeln kann?
Maike Baumgartl: Wahrscheinlich ist es im Hintergrund ein Fragenkatalog, ja schon richtig, aber für uns ist es so, dass wir schon einen sehr offenen Diskurs mit dem Kunden wählen wollen und nicht nur diesen Fragenkatalog abarbeiten, sondern wirklich in eine gesamtheitliche Diskussion gehen. Das ist das, was bei uns sehr im Vordergrund steht und wir jetzt gar nicht wollen, dass jemand einen Fragenkatalog abarbeitet, sondern dass wir diese Themen wirklich gemeinsam erarbeiten, natürlich anhand von bestimmten Kriterien, aber das passiert auf Augenhöhe.
Sprecher: Ich bleibe mal bei diesem schönen deutschen Wort Fragenkatalog. Also gesetzt den Fall, ich habe wie die von dir zitierten Chemieunternehmen, ich habe besondere Anforderungen an eine Cloud. Dann komme ich zu dir oder zu einem anderen Kollegen oder Kollegin bei T-Systems und die sagen, was ist jetzt die beste Lösung, Hyperscaler, Public Cloud, Private Cloud und so weiter. Und dann spielen wir das gemeinsam durch.
Maike Baumgartl: Wenn man es ganz einfach sieht, würde ich sagen: ja. Was wir tun würden, ist erst mal zu hinterfragen, was ist überhaupt das, was der Kunde möchte? Das ist auch im SAP-Umfeld übrigens sehr relevant, sich genau anzugucken, wenn man eine Transformation eingeht, wann ist sie sinnvoll? In welchen Schritten ist sie sinnvoll? In welchem Umfang? Und das ist sicherlich auch etwas, was uns wiederum differenziert im Markt, dass wir diese Bandbreite anbieten können.
Wir können ja neben der SAP IT emigrieren. Das heißt, wir haben den Vorteil, dass wir den Kunden sehr ganzheitlich beraten können und da wirklich mit dem Kunden gemeinsam überlegen, welche Bedürfnisse hat der Kunde? Wie können wir den Kunden für die IT so aufstellen, dass er möglichst frei ist, die Entscheidung natürlich kosteneffizient getrieben zu stellen, aber auch vielleicht Ressourcen frei bekommt.
Wir hören ja auch immer wieder, dass Transformationen in der IT sehr anstrengend sind, viele Ressourcen binden, viele Mitarbeiter binden. Das sind alles Themen, wo wir den Kunden sehr gerne begleiten und ihm auch aufzeigen, wie er das besser und effizienter machen kann, wo wir auch Personal zur Verfügung stellen und der Kunde dann sicherlich Personal frei bekommt für eigene Innovationen, was eher das Kernprodukt oder die Kernfokustätigkeit des Kunden dann sein sollte, weil unsere wäre ja den Betrieb und die Begleitung dieser Transformation für den Kunden zu übernehmen.
Sprecher: Maike, wenn ich dir so zuhöre, dann habe ich immer das Gefühl, ich muss mindestens ein DAX-Unternehmen haben, damit wir beide miteinander ins Geschäft kommen können. Wie profitiert der Mittelstand? Was habe ich, wenn ich ein Unternehmen habe, was nicht hunderttausende Mitarbeiter beschäftigt?
Maike Baumgartl: Wie gesagt, als T-Systems gehören wir ja zum Gesamt-Telekom-Konzern. Das heißt, wir haben einen gemeinsamen Vertrieb auch für den Mittelstand. Und insofern muss man nicht zu einem DAX-Unternehmen gehören, auch wenn es tatsächlich so ist, dass die Historie, wo T-Systems herkommt, sicherlich eher darauf fokussiert war, große DAX-Unternehmen zu betreuen. Aber da würde ich jetzt ausholen und hier noch eine Viertelstunde weiter über die Historie der T-Systems philosophieren.
Nein, wir sind auch ganz klar fokussiert, auch den Mittelstand zu begleiten, weil wo ist der Wachstums- und Innovationsmotor in Deutschland? Da wissen wir auch alle, wie die Antwort lautet. Und das soll ja auch so bleiben und das wollen wir ganz klar auch unterstützen. Und dabei fällt mir auch ein, wir haben ja auch andere Themen, wo wir sogar den Mittelstand künftig noch etwas mittelstandsgerechter begleiten werden. Insofern nein, nicht nur DAX-Unternehmen.
Sprecher: Dann verrat uns mal ein bisschen Butter bei die Fische. Was habt ihr speziell für den Mittelstand auf der Pfanne?
Maike Baumgartl: Wir haben verschiedene Sachen für den Mittelstand auf der Pfanne, aber was ich gerade im Kopf hatte, ist das Thema und das ist auch gerade in aller Munde, eine Partnerschaft mit NVIDIA. Wir werden gemeinsam mit NVIDIA in Deutschland ein großes Rechenzentrum bauen und das wird die erste industrielle KI-Fabrik in Deutschland sein, sodass wir mehr Souveränität und Unabhängigkeit innerhalb Deutschlands für unsere Kunden zur Verfügung stellen können. Und was mich besonders freut, ist, dass wir hiermit nicht mehr warten wollen, sondern dass wir wirklich all unsere Anstrengungen und Bemühungen gemeinsam mit dem Partner da gerade reinstecken und wir werden Anfang 2026 bereits mit 10.000 Hochleistungsprozessoren von NVIDIA in München an den Markt gehen für unsere Kunden. Und das wird auch für den Mittelstand so sein, dass sie dann entsprechend GPUs bei uns einkaufen können und wirklich als Service nutzen können. Das heißt, eine große Investition in eine große Installation wird nicht mehr länger von Nöten sein. Das kann man bei uns im Sinne einer Cloud dann entsprechend flexibel und skalierbar einkaufen.
Sprecher: Das klingt total spannend. Anfang 26. Dann würde ich vorschlagen, ein paar „Ms“, Maike, Matthias, Mikrofon. Wir treffen uns alle in München zu der Eröffnung. Du lädst uns ein und erzählst uns, was da ganz Spannendes jetzt fertig ist und was man da nutzen kann.
Maike Baumgartl: Das können wir sehr gerne machen. Ich werde dann noch ein paar Kollegen natürlich fragen dazuzukommen, da würde mir noch ein C einfallen, aber das kriegen wir schon hin.
Sprecher: Maike, dann lass uns doch mal ein bisschen in die Zukunft gucken. Ich lese bei vielen Kollegen, die schreiben solche Schlagzeilen wie „KI frisst Software". Das, was bei mir da hängen bleibt, ist einfach der Punkt, naja, dann lasse ich die KI für mich werkeln, muss ich nicht das teure SAP einkaufen und am Ende wird es vielleicht ein bisschen billiger, wenn ich warte, wenn die KI so ist und das alles bewerkstelligen kann. Liege ich damit richtig?
Maike Baumgartl: Ich glaube, ob man es wirklich als billiger bezeichnen kann, das müssen wir nochmal prüfen. Dazu wage ich gerade noch keine Aussage, aber vielleicht schränken wir eher den Blick auf das, was die KI tut und wie sie unterstützen kann. Die KI dient in diesen Umfeldern weniger dazu, die Software in dem Sinne zu fressen, als dass sie wirklich etwas wegnimmt, sondern was sie wegnimmt sind Standardthemen, lästige Fleißaufgaben eher so in die Richtung gedacht. Und das ist natürlich etwas, was man sehr, sehr gut mit KI machen kann. Das heißt, die KI kann sehr effizient wiederholende Aufgaben machen, die ganz klar standardisiert sind und damit eine Automatisierung auch sehr gut begleiten. Und wenn wir in diese Richtung blicken, dann ist auch die SAP gemeinsam natürlich mit uns daran, immer wieder solche Themen zu reflektieren und wie wir die Themen einfach effizienter für die Kunden machen können. Weil was bedeutet es, wenn wir das hinkriegen, diese lästigen Fleißaufgaben, nenne ich sie jetzt mal, statt „KI frisst Software", dann können wir für die Kunden Innovationskraft freimachen, indem die wertvollen Mitarbeiter an neuen Themen, an Innovationsthemen arbeiten und einfach mehr Zeit und Raum dafür bekommen. Das ist das, was aus meiner Sicht eher hinter dem Thema „KI frisst Software" steht, dass wir die KI sinnvoll und effizient einsetzen, um uns die Themen begleiten zu lassen, die wir als Menschen in der Form und Geschwindigkeit gar nicht erledigen könnten. Die Bewertung wird aber am Ende immer von einem Menschen erfolgen, und auch bei kritischen Themen oder Sonderfällen wird es immer so sein, dass am Ende nochmal der Programmierer drauf gucken muss. Das wird aus meiner Sicht, das ist aber meine persönliche Meinung logischerweise, nicht weggehen. In dem Zusammenhang gibt es zum Beispiel auch Beispiele, wo wir an Tools arbeiten, die genau dazu da sind, auch einem Business-Anwender quasi die Arbeit mit einer Software zu erleichtern, Prompts vorzubereiten, und das dann entsprechend in den, zum Beispiel bei SAP, ABAP-Code zu übersetzen und zu transformieren, und dann kann ein Business-Anwender direkt mit der Anwendung sprechen, also mit der Software, und das muss nicht immer ein Business-Development-Manager sein oder ein Software-Developer, aber die Software-Developer braucht man natürlich am Ende dennoch für die Sonderfälle und für die komplizierten Fälle, und wie muss die Struktur gedacht sein, nicht so, dass diese Kernthemen dann weggehen, sondern ja, es ist einfach eine andere Art, eine effizientere Art, mit den Themen umzugehen.
Sprecher: Also für mich klingt das auch ein bisschen beruhigender, wenn am Ende nicht irgendeine Maschine über etwas entscheidet, sondern am Ende ist immer der Mensch, der mit seiner nicht künstlichen, sondern mit seiner realen Intelligenz das „Go“ gibt. Also vielleicht ganz ehrlich.
Maike Baumgartl: Da bin ich total bei dir.
Sprecher: Ich habe noch eine andere Frage und zwar bevor ich dich das frage, was ich alle frage nämlich nach der Glaskugel wir waren schon so ein bisschen bei der Glaskugel, bei der Zukunft aber eins will ich vorher noch wissen ihr seid so ein großes Unternehmen die T-Systems eigentlich ist es doch so ihr könnt doch die Aufträge in der Kantine vergeben oder so was so intern ist du hast über die Cloud gesprochen und so weiter aber ihr müsst euch auch in nicht nur in der Kantine sondern richtig im Pitch bewähren.
Maike Baumgartl: Genau, also wenn man jetzt, dass ich sehr wohl gelächelt habe in meiner Darstellung. Ja, das wäre natürlich die „Rosa Wolke-Sicht“ manchmal. Nein, es ist wirklich so, wir können uns das nicht in der Kantine irgendwie zuschustern. Das wäre sicherlich auch nicht professionell und auch nicht die Art und Weise, wie wir überhaupt arbeiten. Sondern wir müssen uns auch innerhalb des Telekom-Konzerns sehr wohl um diese Projekte bewerben und ganz normal in den Ausschreibungen wie jeder andere Service Provider auch und da kommt vielleicht auch nochmal ganz gut das Thema RISE Migration. Du hattest eingangs mich gefragt, wieso T-Systems und in dem Umfeld mussten wir uns zum Beispiel auch bei unserem Mutterkonzern der Telekom um den Betrieb für die SAP Instanzen in der Cloud bewerben und es war eine harte Bewerbung. Ich habe die Kollegen, also kenne die Kollegen und habe da durchaus mal so den einen oder anderen O-Ton gehört. Es war fair, aber es war richtig. Aber hochkrempeln an die Details an. Und es ist so, dass wir den Betrieb der kritischen Themen in unserer FCI zum Beispiel betreiben. Aber wir haben auch Instanzen in der Public Cloud, was auch zeigt, diese Erfahrung, die ich eben anbrachte. Wir können verschiedene Cloud Systeme bedienen. Also wir können eine Private Cloud bedienen. Wir können aber auch die großen Hyperscaler bedienen, haben da Erfahrung. Und was, glaube ich, da auch nochmal ganz wichtig ist, dieses was ich eingangs gesagt hatte, genau in der Transformation zu gucken, was muss man wirklich transformieren. Im Bereich der Clean Core Strategie ist es wirklich so, dass die deutsche Telekom IT sehr wohl hinterfragt, welche Instanzen müssen wirklich in die neue SAP RISE Umgebung transformiert werden und welche nicht. Also wirklich immer vor den Business-Gedanken, sind die notwendig, was für einen Mehrwert bieten die, das nochmal ganz gut und kritisch zu hinterfragen für sich selber um da natürlich auch Mehrwerte herauszuholen und damit natürlich am Ende nicht nur Komplexitätsreduktion, sondern auch Kostenreduktion zu erreichen. Und das konnten wir gemeinsam mit unserer Muttergesellschaft entsprechend erzielen.
Sprecher: Also nicht die Entscheidung beim Kartoffelbrei und dem Schnitzel in der Kantine in Bonn, sondern schon...
Maike Baumgartl: Nein.
Sprecher: Ich habe schon mal die Glaskugel angesprochen, Maike.
Maike Baumgartl: Oh nein ;-)
Sprecher: Gerne, wenn wir dieses Gespräch beispielsweise in fünf Jahren führen, dann habt ihr 35 Jahre Kooperation, Partnerschaft mit SAP. Und werden das die Themen sein, über die wir heute in diesem Podcast bei „heise meets…" geredet haben? Oder denkst du, so ganz im Hintergrund, zeichnet sich ab, wenn wir beispielsweise dieses Rechenzentrum in München eröffnet haben, dann werden wir das und das und das haben. Kurz gefragt, wo geht die Reise hin, Maike? Bei euch, bei T-Systems, bei SAP. Wo geht die Reise hin?
Maike Baumgartl: Da habe ich gesagt, wenn ich das genau wüsste, dann würden wir heute wahrscheinlich nicht sprechen.
Sprecher: Schade ;-)
Maike Baumgartl: Dann würde ich mich anders mit anderen Themen beschäftigen können, wenn ich so eine tolle Glaskugel hätte. Aber nein, ganz, ganz ernsthaft. Die Reise geht natürlich schon, denke ich, in das, was wir angesprochen haben. In fünf Jahren werden einfach noch mehr Kunden das Thema SAP Business Suite für sich verinnerlicht haben, aufgegriffen haben, ihre Journey, wie wir so schön sagen, in diese Richtung vollzogen haben oder schon am Ende der Journey sein. Und ich denke auch, dass viel, viel mehr Kunden dieses Thema Effizienzen durch KI gemeinsam mit den entsprechenden Softwareherstellern, wie auch den Dienstleistern, wie einer T-Systems, in die Tat umgesetzt zu haben, wirklich zu verstehen, wo sind die Mehrwerte, die wir mit diesen Lösungen erzielen konnten und meine Hoffnung wäre, dass wir vielleicht diesem Thema der Transformationsmüdigkeit, wo wir einfach merken, viele Kunden sind da schon sehr angestrengt, dass man immer wieder in bestimmten Zyklen gesamte Systeme, große kritische Applikationen, große kritische Systeme verändern muss, migrieren muss, bewegen muss. Da sind die schon sehr, sehr angestrengt, dass wir das besser machen, gemeinsam besser machen. Wir begleiten unsere Kunden in dem Thema ja heute schon, aber dass wir da einfach einen guten, vertrauensvollen Weg weiter in die Zukunft finden, so wie wir das heute bereits gemeinsam mit der SAP auch einschlagen.
Sprecher: Maike, ich kann dich nicht entlassen aus diesem Podcast, um zu fragen, wenn du Vertrauen zu einem Kunden aufbauen willst, wie ist dieser vertrauensvolle Weg? Wie nimmt mich die T-Systems mit, wenn ich sage, Mensch, mit der Transformation, ich habe da doch so die ein oder anderen Bauchschmerzen, wie nimmst du mich mit?
Maike Baumgartl: Ganz einfach, indem ich nichts verspreche, was ich nicht einhalten kann, indem ich klar dem Kunden zuhöre, da ist für uns das berühmte Schlagwort Customer Centricity ganz zentral, und ich den Kunden wirklich offen begleite, die Komplexität aufzeige, aber auch die Komplexität dann quasi in kleine Entscheidungsschritte verlege und wir gemeinsam einen guten Fahrplan für den Weg in die Zukunft erarbeiten, auch mit den Partnern.
Sprecher: Maike Baumgartl, herzlichen Dank. Maike Baumgartl von T-Systems. Du hast ganz am Ende von einem Fahrplan gesprochen. Wir haben den Fahrplan. Wir sehen uns in München, wenn ihr das neue Rechenzentrum zusammen mit NVIDIA eröffnet. Und bis dahin sage ich herzlichen Dank. Es war spannend zu hören, wie diese Kooperation, ich sage ganz ehrlich, ich hatte am Anfang überlegt, warum soll ich den Umweg über T-Systems nehmen, wenn ich zur SAP will. Ich habe es kapiert. Ich hoffe, den Hörern geht es auch so. Herzlichen Danke Maike!
Maike Baumgartl: Ich danke Dir!
Matthias, dabei fällt mir noch ein, mal ganz abgesehen von GXP, muss man ja auch im RISE-Kontext und in den SAP-Kontexten zertifiziert sein und unsere FCI ist RISE zertifiziert.
Matthias, dabei fällt mir ein, mal abgesehen von GXP, man muss ja als Kunde auch auf eine Plattform können, die entsprechend im SAP-Kontext zertifiziert ist. Und unsere FCI ist RISE zertifiziert. Das heißt, du hast eine Private Cloud, die FCI bei uns, die ist RISE zertifiziert. Wir fallen jetzt ehrlicherweise gar nicht so viele Unternehmen ein, die das auch könnten.
Sprecherin: Das war „heise meets … – Der Entscheider-Talk". Sie wollen mehr erfahren? Dann besuchen Sie uns auf heise-meets.de. Wir freuen uns auf Sie.
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