Software-Entwicklung: "Cloud Native ist wie die Reisszwecke auf dem Stuhl" (Gesponsert)
Shownotes
Bei Cloud Native handelt es sich um einen Ansatz in der Software-Entwicklung, der die Cloud nutzt. So gelingt es, resiliente, ausfallsichere Tools und Applikationen zu entwickeln. Cloud Native ist allerdings nicht gleich Cloud Ready – die Kunst liegt darin, Prozesse und Vorgehensweisen so zu adaptieren, dass sie auch gedeihen können.
Flexibilisierung in der Software-Entwicklung gilt auch im Mittelstand als Schlüssel zur Veränderung. Laut einer Studie der Techconsult GmbH wenden 61 % der großen - Unternehmen mit über tausend Mitarbeitern Cloud-Native-Technologien bereits an, bei mittelständischen Firmen mit maximal 500 Beschäftigen liegt der Nutzungsgrad erst bei rund 30 % Prozent. Immer mehr Unternehmen begreifen, dass sie den Cloud-Native-Weg einschlagen müssen. Nachholbedarf besteht laut der Studie noch im produzierenden Gewerbe, im Handel sowie bei Transport- und Logistik-Unternehmen. 38 Prozent der befragten Betriebe geben Sicherheitsbedenken als Hemmnis an, obwohl die Cloudprovider für die Datensicherheit zuständig sind. Nur für die Applikationssicherheit muss das Unternehmen selbst die Verantwortung übernehmen. Ausreichend zur Verfügung gestellte Tools können bei Einsatz und optimaler Nutzung das Sicherheitsrisiko deutlich reduzieren.
Durch die agile Entwicklung von Applikationen in einer Cloud-Native-Umgebung kommt es zu einer erhöhten Bereitstellungsgeschwindigkeit bei neuen Software-Releases. Zudem lässt sich der gesamte Software-Lebenszyklus (von der Entwicklung bis zum Betrieb) automatisieren und beschleunigen. Anwendungen sind skalierbar und erzielen durch ihre gesteigerte Effizienz auch Kosteneinsparungen, im Infrastruktur-Umfeld erreichen Cloud-Native-Lösungen extreme Einsparungen bis zu 80 Prozent. Cloud Native ist ein längerer Weg, der das gesamte Unternehmen betrifft. Vor der Umsetzung von Cloud-Native-Ansätzen sollte auf jeden Fall ein Plan existieren: Was habe ich, was ist cloudfähig, wie sieht meine Unternehmensstrategie aus? Cloud Native ist nicht nur ein digitales IT- , sondern auch ein Management- und Kulturthema
Zum Schluss noch ein Aufruf: Beide Unternehmen suchen neue Mitarbeiter*Innen, ein Blick auf die Websiten lohnt sich.
QAware: https://www.qaware.de/karriere/offene-stellen/
Cloudical: https://cloudical.io/open-positions/
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Heise Meets - der Entscheider-Talk.
Wir besprechen kritische, aktuelle und zukunftsgerichtete Themen aus der Perspektive eines Entscheiders.
Heise Business Services begrüßt Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.
Immer aktuell und nah am Geschehen.
Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, herzlich willkommen bei Heise Meets.
Cloud ist seit ca. 10 Jahren aus der IT-Landschaft nicht mehr wegzudenken.
Trotzdem gibt es immer wieder Diskussionen und Überlegungen.
Was ist der richtige Weg und wie kann ich Cloud Native nutzen?
Die TechConsult GmbH aus Kassel hat dazu jüngst eine Studie erstellt.
Cloud Native - wie Unternehmen mit Cloud Native Methoden und Technologien ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken.
An der Studie beteiligt waren unter anderem auch die Unternehmen CloudyCall aus Berlin
und QAWare aus München. Herzlich willkommen bei Heise Meets, Mario Leander-Reimer von QAWare
und Carsten Samaschke von Cloudycall. Schön, dass ihr da seid.
Beim Anfang geht es ja immer darum, dass Ihr Euch vielleicht einmal vorstellt, Carsten, Leander. Ich denke, das könnt Ihr am besten selber tun. Ihr wisst am besten, wer Ihr seid und was Eure Unternehmen machen. Daher,
ja, wer mag beginnen? Leander, vielleicht fängst Du einfach mal an und erzählst unseren Zuhörern
etwas bei eurer Unternehmen und über dich.
Sehr gerne, danke dir Gisela. Ja, hallo,
Leander Reimer, bin Managing Director und CTO bei der QAWare, bin mittlerweile seit fast 15 Jahren
im Unternehmen. Vom Background her bin ja klassisch ausgebildeter Diplom-Informatiker,
bin jetzt seit 25 Jahren im Job. Wir bei der QAWare sind ein mittelständisches Software-Projekthaus
BizDevOps-Provider. Wir bauen cloudnative Anwendungen, seit es den Terminus eigentlich
gibt. Wir realisieren Anwendungen für Großkonzerne als auch für große mittelständische Unternehmen,
die es halt einfach nicht von der Stange zu kaufen gibt.
Das ist Custom-Software, die halt irgendwie spezielle fachliche Probleme unserer Kunden löst. Wir verstehen uns auch
als Lehr- und Lernorganisation, das heißt, wir geben gern unser Wissen weiter. Wir sind
an Hochschulen und Unis tätig mit Lehraufträgen. Wir geben Workshops. Wir sind auf Konferenzen unterwegs.
Also das ist auch wirklich etwas, was uns auszeichnet.
Und wo wir bei Auszeichnungen sind, da sind wir auch dieses Jahr sehr stolz wieder
darauf, dass wir dieses Jahr das Triple geschafft haben bei der Great Place to Work
Auszeichnung. Wir sind wieder Deutschlands beste IT-Arbeitgeber in unserer Größe
und in der IT-Branche und generell so weit mal von uns.
Herzlichen Glückwunsch.
Carsten, was gibt es zu Euch zu sagen und zu Dir?
Ja, danke Gisela, dass ich da sein darf.
Carsten Samaschke, Gründer und einer der Geschäftsführer von Cloudical.
Wir sind eine cloudnative Beratungsfirma, die nicht nur berät,
sondern das, was sie berät, auch dann selber hinterher wieder mit auslöffelt.
Das heißt, wir helfen unseren Kunden in cloudnative Umfelder rein.
Wir sorgen dafür, dass unsere Kunden in cloudnativen Umfeldern Erfolg haben.
Wir managen deren Infrastrukturen dort, wir managen deren Applikationen dort.
Wir helfen ihnen auch, ihre Software und Workloads zu migrieren in Richtung Cloud Native und geben dabei natürlich auch unser Wissen ganz intensiv weiter.
Und wenn es sein muss, dann helfen wir den Kunden noch wieder aus der Cloud raus.
Wir sind selber als Firma ??? (3,33min bitte Nachhören) gegründet worden im Jahr 2017.
Wir kommen im Grunde aus einem eher enterprisigeren Umfeld von der Herkunft her.
Das heißt, wir waren damals im Umfeld von größeren Unternehmen unterwegs und haben einfach festgestellt,
dass Cloud Native was ganz anderes ist als das, was dann dort gelebt worden ist.
Und das war damals der Grund, die Cloudical zu gründen.
Heute sind wir Teil des "Allgäuer Konzerns" und ich bezeichne uns dann immer auch als die Cloud-native Reiszwecke
auf dem Stuhl, auf dem sie alle sitzen. Denn Cloud Nativität, und das werden wir ja heute auch herausarbeiten, ist halt etwas, was im Zweifelsfall wehtut, aber was ganz großartige Ergebnisse produzieren kann.
Das ist eine schöne Vorstellung von euch beiden. Also geballte Cloud- und Cloud-Native-Kompetenz.
Und das soll ja heute auch unser Gesprächsthema sein. Aber bevor wir in die Einzelheiten gehen, Leander, und wir tiefer ins Thema einsteigen, kannst Du noch mal kurz erklären, was Cloud-Native eigentlich bedeutet?
Wir schmeißen damit einen Begriff um uns, aber vielleicht weiß nicht jeder, was das ist.
Gut, ja, sehr gerne. Also, Cloud Native, ich meine, man hört es jetzt erstmal, ist auf jeden Fall mal ein englischer Begriff. Native steht in diesem Fall für, ich meine, wenn man es wörtlich übersetzen würde, für einheimisch.
Ja, was heißt jetzt einheimisch in dem Fall? Einheimisch betrifft halt einfach die Anwendungen, um die es geht.
Ja, also Cloud Native Computing ist halt einfach ein Ansatz, ein neuer Ansatz in der Softwareentwicklung,
der sich Cloud Computing zunutze macht, ja, um halt skalierbare Anwendungen, elastische Anwendungen,
beobachtbare Anwendungen, resiliente Anwendungen auf Cloud-Infrastrukturen,
auf Cloud-Plattformen zu erstellen und dort auszuführen.
Das sind so die, ja, der Mehrwert von Cloud-Native Computing und Cloud-Native
Anwendungen, mal zusammengefasst in meiner, in meiner Sprache.
Carsten, magst Du was ergänzen oder hat Leander alles dazu gesagt?
Leander hat das schon sehr, sehr gut ausgedrückt.
Also für uns ist Cloud-Native halt ganz wesentlich kein Selbstzweck.
Das ist ähnlich wie Cloud nicht Sinn und Zweck der Übung, sondern es ist halt eine Art von Toolchain.
Es ist ein Lösungsbaukasten, den man nutzen kann, um seine Applikationen, Workloads und Infrastrukturen
möglichst resilient, möglichst skalierbar, möglichst ausfallsicher, möglichst sicher aufzusetzen.
Und was halt an der Stelle einfach super wichtig ist, ist zu verstehen Cloud Native ist nicht Cloud Ready.
Das sind zwei Paar Schuhe.
Ich versuche das immer so zu umschreiben, dass ich sage, ich fahre ein Elektroauto und mein Elektroauto ist langstreckenfähig, also langstreckenready, aber nicht langstrecken native.
Dafür muss ich zu oft zwischendurch anhalten.
Und so ähnlich ist das mit Software und Infrastrukturen in diesen Cloud und Cloud native Umfeldern.
Nur weil es in der Cloud läuft, ist es nicht zwingend Cloud native.
Und die Kunst besteht halt tatsächlich darin, Workloads, Infrastruktur und Softwareprozesse,
Vorgehensweisen daraufhin zu adaptieren, dass sie halt in diesem atmenden Umfeld,
was halt Cloud-Nativität bedeutet, auch wirklich existieren können
und nicht einfach nur dort darben, sondern gedeihen und blühen können.
Nun sagt Ihr ja beide, Voraussetzung, um Cloud-Native arbeiten zu können,
ist erstmal, dass ich überhaupt in der Cloud bin.
Was würdet Ihr dann heute zum Status quo sagen?
Wie intensiv setzen deutsche Unternehmen denn heute schon Cloud-Lösungen wie zum Beispiel Software as a Service ein?
Was ist da Euer Gefühl?
Da fange ich vielleicht kurz an und Leander ergänzt dann, denn ich komme da eher aus einer Infrastrukturecke
und habe da vielleicht einen etwas anderen Blick drauf, der aber nicht den Ansatz hat, den Wunsch hat, dass er allumfassend ist. Unternehmen gehen intensiver in Cloud-Umfelder rein.
Und das war ursprünglich ein Trend, der sehr, sehr groß von von Enterprising-Umfeldern getrieben
worden ist und heute dann halt auch einen Mittelstand und kleine Firmen erreicht hat.
Der Fokus dabei ist halt immer Flexibilisierung. Es geht nicht wirklich um Kostenersparnis.
Das muss man ganz klar sagen. Cloud ist nicht billig, egal ob es jetzt Cloud oder Cloud Native ist.
Aber Flexibilisierung ist halt ein ganz wesentlicher Aspekt.
Ich kriege halt meine Infrastruktur in Minuten, vielleicht schlechtestenfalls Tagen provisioniert
und nicht mehr in Wochen, Monaten oder Jahren, weil ich halt Ressourcen nicht mehr kaufen muss,
sondern sie miete bei einem Anbieter, der halt dann schon die Sachen vorrätig hat.
Und das ist natürlich eine Geschichte.
Wir haben damit bei den Unternehmen ganz starke Flexibilisierungaspekte, die gezogen werden können.
Darüber hinaus haben wir halt in diesen Umfeldern diese Modelle, wie du es auch gerade angesprochen hast,
Gisela, Software as a Service, wo wir halt andere Service und Delivery Modelle aufsetzen können.
die sehr stark davon profitieren, dass es halt alles extrem flexibilisiert ist und
sich auch extrem großflächig, buchstäblich weltweit ausrollen lässt.
Insofern sehen wir einen immer zunehmenderen Trend in die Cloud zu gehen.
Es ist für viele inzwischen ein First Class Citizen. Was dort halt nicht
unbedingt bewusst ist, ist das Wissen darum, dass Cloud nicht gleich Cloud ist.
Es gibt halt Public Cloud, es gibt die Hyperscaler, es gibt Private Cloud, es
gibt Mischformen wie Hybrid Clouds oder Multi Clouds. Dieses Wissen ist nicht da, häufig nicht da.
Was aber zumindest da ist, ist das Wissen, ich outsource halt meine Infrastruktur, ich hoste
sie jetzt halt bei Google, Microsoft, Amazon oder bei wem auch immer und habe dann da Flexibilitäten.
Das ist da, das sehen wir, das nimmt auch immer mehr zu, aber und das ist aus unserer Sicht halt
ein Problem, es wird häufig nur als Lift und Shift Ansatz gemacht. Das heißt, du nimmst deine Lösung,
packst sie in die Cloud, aber eigentlich änderst du nichts. Du änderst eigentlich nur den Anbieter
und nicht die Art und Weise, wie die Sachen gebaut sind und wie sie betrieben werden.
Ja, ich glaube, das ist ein guter Ansatz. Da wollen wir heute gerade noch drüber sprechen.
Leander, hast Du da noch Ergänzungen zu?
Ich würde zumindest mal insofern ergänzen, dass oder auf unsere Studie verweisen,
wo ja schon ganz klar rauskommt, dass, also ich sage mal, für größere Unternehmen mit 1000 Mitarbeitern oder mehr,
da ist das Thema schon deutlich angekommen.
Da ist ein Großteil zumindest bereits digitaler Anwender oder digital fortgeschritten.
Dinge sind migriert, laufen bereits in der Cloud, SaaS-Produkte werden genutzt.
Bei den Unternehmen, ja, so eher so in der 500, in der 500er-Gegend, ja, da ist es schon noch so,
dass circa die Hälfte der Unternehmen, das sagt zumindest, ja, die Umfrage, es waren 260 Unternehmen,
dass man dort schon erstmal noch Anfänger ist, ja, also dort eher am Anfang steht.
Also ich glaube, es ist angekommen, dass man diesen Schritt gehen sollte oder sogar muss, ja,
Aber man steht halt erst noch am Anfang. Also da ist schon noch eine Reise.
Da interessiert mich nochmal, kann einer von Euch sagen, oder ist das aus der Studie rausgekommen, in welchen Bereichen von Unternehmen ist dieser Trend am stärksten sichtbar?
Gibt es Bereiche, wo Ihr sagt, in der Branche erkennt man schon, dass die ganz stark auf Cloud und Cloud Native gehen,
oder gibt es irgendwie, was weiß ich, ERP-Lösungen oder was auch immer,
wo Ihr sagt, da beginnt's jetzt? Mag einer von Euch das vielleicht mal?
Da kam aus der Studie eigentlich ein wilder Mix raus, würde ich sagen.
Welche Unternehmen oder welche Branchen da tatsächlich schon mehr in der Cloud sind oder weniger in der Cloud sind.
Erfahrungsgemäß ist es im produzierenden Gewerbe, dort ist es noch nicht so stark angekommen, meiner Erfahrung nach.
Oder es ist dort noch nicht umgesetzt. Ich glaube, angekommen ist es schon.
Aber es fehlt da jetzt einfach noch an Umsetzungskompetenz, an Know-how, an "Hey, wie starten wir denn
jetzt einfach?", weil meistens auch die IT-Mannschaft in diesen Unternehmen relativ klein ist.
Und daran liegt es, glaube ich. Also meiner Erfahrung nach, produzierendes Gewerbe ist da schon ein bisschen hinten nach, momentan zumindest.
Ja, vielleicht ergänzend, Gisela, was wir halt sehen, ganz stark Automotive-Umfeld,
sind da extrem mit dabei. Das war auch schon vor Tesla so. Das hat dadurch aber
jetzt natürlich noch mal eine ganz andere Dynamik bekommen, weil halt
inzwischen auch erwartet wird, dass du over the air Update machen kannst bei
deinen Fahrzeugen und so weiter und so fort.
Dann was wir in den letzten Jahren sehr stark gesehen haben, Banken und Versicherungswesen, die sind zwar extrem
reguliert, aber die sind halt auch darauf angewiesen, dass sie resilient sind, dass
die ausfallsicher sind, dass sie skalieren können.
Media, also auch Rundfunk, Fernsehen, die gehen sehr sehr stark in Richtung Cloud,
Cloud-Lösungen. Und dann, wie Leander schon gesagt hat, gibt es so einen großen
Bereich sozusagen, wo man sich Gedanken macht, wo es erste Schritte gibt. Es gibt
so ein paar Quick Wins, die man machen kann. Man zieht halt, keine Ahnung,
irgendwelche Backend-Systeme mal um und schaut mal, wie es läuft. Und dann gibt
halt sowas wie das produzierende Gewerbe oder auch Handwerk oder sowas, die dort an der Stelle abseits
von wir nutzen Microsoft 365 oder Google for Business, überhaupt noch nicht angekommen sind.
Und auch der Handel steht noch am Anfang. Transport und Logistik steht auch noch am Anfang eher der Reise.
Dann lasst uns doch mal in die Vorteile gucken. Ich meine, wenn ich am Anfang einer Reise stehe,
dann möchte ich ja auch immer wissen, welchen Vorteil habe ich denn, wenn ich etwas verändere,
also von meiner On-Premise-Lösung oder von meinem eigenen Rechenzentrum
dann in die Cloud gehe und auf Cloud-Native-Lösungen.
Vielleicht könnt Ihr mal ein bisschen was über Vorteile sagen, Leander.
Vielleicht Betrieb und Infrastruktur. Gibt es da Vorteile, wenn ich wechsle und wandle?
Ja, also die gibt es ganz klar, bin ich ganz fest von überzeugt.
Also das eine Thema ist auf jeden Fall mal das Thema Bereitstellungszeiten.
Also wie schnell schaffe ich es, einen neuen Server irgendwie hochzufahren,
den ich jetzt brauche für irgendeine Idee, für einen neuen Dienst, den ich gerne bereitstellen will.
Also Bereitstellungszeiten, Flexibilität auf jeden Fall.
Ja, dann halt einfach dieses On-Demand-Computing.
Also diese Opportunitätskosten, von denen oft gesprochen wird.
Ich fahr den Server hoch, wenn ich ihn brauche.
Und wenn ich ihn nicht mehr brauche, kann ich ihn auch ganz einfach dekommissionieren
und quasi wieder zurückgeben, diesen virtuellen Server.
Also das sind mal infrastrukturmäßig betrachtet die beiden wesentlichen Vorteile meiner Meinung nach.
Zeit als auch Flexibilität. Genau, also vielleicht ergänzend an der Stelle.
Was was auch in Cloud Umfeldern glaube ich, ganz große Vorteile sind, ist,
du hast halt eine zentralisierte Security. Hast du jetzt nicht zwingend auf deinem
Server selber, da bist du immer noch selber für verantwortlich, genauso wie
für Backup oder ähnliche Sachen. Aber du hast einen Unterbau, du hast eine
Plattform, wo ein Cloud Anbieter für dich zum Beispiel Netzwerk Security nicht nur
überwacht, sondern auch erzwingt, wo du dir auch Infrastruktur mit ausrollen kannst.
Da tatschen wir dann schon langsam in Richtung auch Applikationen, wo du dir
Infrastruktur mit ausrollen kannst, wie Firewalls, Web-Application-Firewalls oder
ähnliche Sachen, für die du sonst erstens wesentlich länger Zeit brauchen
würdest und die du zweitens ganz, ganz stark customizen müsstest.
Applikationen haben halt dann an der Stelle den Vorteil, dass sie effektiv
wesentlich schneller bereitgestellt werden können. Wenn die Infrastruktur
schneller stehen kann, kann die Applikation schneller stehen. Wir sind
also viel mehr im Stande, tatsächlich auch mit Minimum Viable Products zu starten und die dann
sukzessive weiterzuentwickeln.
Negativ ausgedrückt Bananen Software, aber eigentlich ist es ein sehr
positives Ding, weil man halt sehr, sehr interaktiv ist, weil man sehr, sehr schnell halt auch wirklich
reagieren kann und agieren kann. Und was auch ein Vorteil ist, was für den einen oder anderen
Nachteil ist, ist halt die Automatisierung, die ich im Cloud Umfeld per se habe, die ich in meinem
eigenen Data Center, wenn ich es klassisch machen würde, immer noch erst mal schaffen müsste und die
aber bei den Infrastrukturen nicht halt macht.
Ich kann halt in Cloud-Umfeldern meine Infrastrukturen
automatisch ausrollen, ich kann meine Workloads automatisiert ausrollen, ich habe die Plattformen
wie CI/CD und ähnliche Sachen, die ich einfach nutzen kann. Ich spare mir extrem viel Overhead
im Vorfeld im Sinne von Jugend forscht, im Sinne von ausprobieren, im Sinne von selber basteln.
Und Applikationen dann wiederum, die profitieren natürlich davon, dass ich Environments habe,
die zumindest theoretisch beliebig skalieren können, die theoretisch halt beliebig auch
resilient sein können.
Immer theoretisch, denn das eine ist das Environment, die Umgebung, das andere ist meine Applikation,
mein Workload, aber da kommen wir gleich noch drauf, die das dann jeweils mit unterstützen
müssen.
Also es gibt eine ganze Menge Vorteile, die ich mir dann schon einfange, verglichen mit
meinem alten traditionellen Ansatz. Und das ist dann für viele Unternehmen auch überhaupt erst mal dieses Verständnis für diese Vorteile. Der erste Schritt in solche Umfelder rein, wo wir dann immer nur sagen, dort bitte nicht aufhören.
Aber da kommen wir noch zu.
Also ich kann mich dem eigentlich nur anschließen, was Karsten gesagt hat.
Also das Thema Automatisierung, ich meine, es zahlt auf Bereitstellungszeiten,
auf Turnaround-Zeiten, auf kurze Turnaround-Zeiten ein.
Und das ist natürlich enorm.
Der Betrieb wird enorm vereinfacht, auch durch die Automatisierung.
Auch das ist definitiv ein Thema.
Die viele Cloud-Plattformen, dieses Thema der Überwachung.
Ich habe jederzeit irgendwie einen Blick auf den Zustand meiner Systeme.
Also das ist ganz klar ein Riesenschritt nach vorne,
wenn man das vergleicht mit dem, was man vielleicht so im eigenen Data Center gemacht hat,
mit irgendwie fünf Servern unterm Tisch.
Das ist ein schöner Hinweis. Es wird im Moment ja auch ganz viel über Hybridlösungen gesprochen.
Also ich tue einen Teil meiner Lösung in die Cloud und einen Teil behalte ich bei mir im eigenen Haus.
Was empfehlt Ihr euren Kunden? Ist das eine gute Lösung, so hybrid zu arbeiten?
Oder sagt Ihr, nee, es ist besser, wenn man sich für eine Seite entscheidet?
Also pauschal kann man es natürlich erst mal nicht beantworten. Es hängt immer vom konkreten Use Case ab.
Da kommt der Berater in mir durch, der sagt, da müssen wir erst mal drüber reden.
Aber es gibt relativ gut abgrenzbare Geschichten, wo man sagen kann, hier können Hybridlösungen auf jeden Fall helfen.
Das eine ist tatsächlich, überhaupt erst mal loslegen.
Ich bin nicht gezwungen, alles schon in die Cloud zu packen, mit der ich ohnehin
erst mal Erfahrungen sammeln muss, wo ich mir erst mal die Komplexitäten
erarbeiten muss oder beherrschbar machen muss. Das heißt, ich kann das sukzessive wachsen lassen. Cloud-Umfelder sind darauf ausgerichtet, dass sie halt offen sind, im Sinne von, dass ich sie auch integrieren kann in meine auch
On-Premises oder Private Cloud Environments.
Das andere, wo Hybridlösungen eine ganz, ganz große Rolle spielen, ist halt, wenn es ums Datenmanagement, die Datenhoheit geht. Als Beispiel Automotive. Ganz viele Daten, die da anfallen, wenn die Testfahrten machen,
wenn die Dinge verarbeiten, das wollen die Anbieter naheliegenderweise nicht in einem
Public Cloud Umfeld sehen. Das wollen die in ihrem eigenen Rechenzentrum sehen. Aber man kann
natürlich dann anonymisierte Daten ins Public Cloud Umfeld schicken, dort das Number Crunching
machen lassen mit entsprechend bereitgestellten Infrastrukturen, die dann halt auch wieder
abgebaut werden und hat auf die Art und Weise letztlich eine Kombination dieser Umfelder.
Auch Media, auch andere regulierte Branchen agieren so. Da wird dann auch dauerhaft eher
ein hybrides Umfeld bestehen bleiben. Aber ganz klar gesagt, bezogen auf hybride Umfelder,
man steigert natürlich auch die Komplexitäten ganz extrem und das wird häufig unterschätzt.
Ich muss dann halt nicht mehr nur mein eigenes Rechenzentrum managen, sondern ich muss halt auch
das Cloud Umfeld managen und beide Sachen miteinander kombiniert managen. Und das ist
dann durchaus eine Geschichte, weshalb ich halt auch am Anfang gesagt habe, das muss man sich
von Fall zu Fall angucken, wo man tatsächlich überlegen muss. Aber um den ersten Start zu
kriegen, perfekt. Ich muss nicht gleich alles mit einem großen Rutsch in die Cloud bringen. Das kann
langsam wachsen, Leuchtturmprojekte.
Aber ich sollte schon einen genauen Plan haben, was ich wie wo betreibe. Also anschließend könnte ich nur sagen, ich glaube, Hybrid wird fast der Standard wahrscheinlich werden. Denn also ich meine, das eine ist eben das Thema Migration. Während der Migration wird man eh Hybrid sein, weil man nicht alles in einem Rutsch migrieren wird können. Ja, das ist ein Riesenunterfangen und das sollte man nicht tun, sondern lieber schrittweise. Und ich kann mir ganz, ganz viele Use Cases vorstellen, wo es halt einfach genau eben sinnvoll ist, schon noch lokal, weiß ich nicht, in der Fabrikhalle, wie auch immer, da irgendwelche lokalen Systeme laufen zu lassen.
Denn ich mein, Cloud heißt, es läuft irgendwo im Internet. Internet heißt, ich brauche eine Leitung.
Leitung heißt, ich habe Latenz, ich habe bandbreiten Themen. Das heißt, große Datenmengen dort zu transferieren,
oder wenn wirklich Latenz ein Thema ist, wenn ich halt im kleinen Millisekundenbereich
irgendwie mit der Maschine sprechen muss, dann muss der Rechner faktisch neben der Maschine stehen.
Ja, ich meine, es gibt ja Fog und Edge Computing, diese Bereiche, die jetzt ganz populär werden,
die adressieren ja genau diesen Hybridmarkt. Und der Gag ist halt, dass man halt die Technologien,
die, ich sag mal, in der Cloud geboren wurden, na ja, ich meine, die kann man jetzt halt auch
lokal in seinem Data Center nutzen, sodass man, selbst wenn man hybrid ist
und selbst wenn man lokal noch etwas hat, immer noch die Vorzüge und die Vorteile dieser Cloud-Native-Technologien
dann halt auch lokal nutzen kann. Eben das Thema Flexibilität, das Thema Bereitstellungszeiten,
durchaus auch die Sicherheit und, und, und.
Leander, jetzt haben wir ja ganz viel über Cloud gesprochen,
über Vorteile von Cloud, über Vorteile, wenn ich hybrid beginne und so weiter.
Jetzt würde ich aber gern mal auf dieses Thema Cloud-Native kommen.
Welche Rolle spielt in diesem ganzen Zusammenhang Cloud-Native?
Und welche Vorteile bietet Cloud Native dem Nutzer?
Kannst Du da noch mal was zu sagen?
Gut, also wir haben schon viel immer zwischen den Zeilen über die Vorteile gesprochen.
Also wenn man mal wirklich aus Kundensicht das Thema Time-to-Market-Turnaround-Zeiten
wirklich durch allem, was Cloud Native mitbringt, seine Produkte, seine digitalen Ideen halt einfach
schnell umsetzen zu können, schnell an den Markt zu bringen, schnell an den Endnutzer am Ende des Tages zu bringen.
Das ist für mich dann so der Obervorteil, der Riesenvorteil.
Ergänzend dann an der Stelle, auch das haben wir schon angesprochen,
insofern erwärme ich das jetzt auch bloß nochmal auf,
beziehe mich auch auf Sachen, die Leander auch schon gesagt hat.
Für mich dann eben ergänzend an der Stelle auch noch die höhere Flexibilisierung.
Ich kann halt meine Workloads im cloud-nativen Umfeld kleinteilig gestalten.
Also wenn wir jetzt hier schon das Buzzword Bingo spielen,
dann werfen wir jetzt hier noch Microservices mit rein und ähnliche Sachen.
Also ich kann halt maßgeschneiderte kleine Services bereitstellen.
Ich kann dadurch eine bessere Resilienz erzielen, weil ich nicht mehr Single Points of Failures zwingend habe.
Ich kann dadurch eben auch eine bessere Skalierung erzielen. Das zahlt oder resultiert aus halt auch diesen Ansätzen im cloud-nativen Umfeld dann bezogen auf Applikationsworkloads heraus. Darüber hinaus haben wir halt generell die Möglichkeit, dass wir, wenn wir Cloud nativ arbeiten, uns eben nicht mehr abhängig machen von nur einem Vendor. Das heißt, wir haben die Möglichkeit, unsere Workloads in Anführungszeichen auf Reisen zu schicken.
Sie können On-Premises laufen, sie können Edge laufen, sie können in der Cloud laufen
und das betrifft oder das beeinträchtigt den Workload als solches nicht mehr.
Der muss in aller Regel nicht mehr angepasst werden, muss vielleicht nur umkonfiguriert werden.
Und das sind alles Vorteile, die ich mir mit cloud-nativer Software, mit cloud-nativer Infrastruktur
einfange.
Die Challenge da drin, die Herausforderung da drin, besteht halt darin, dass das Ganze
halt kein Selbstläufer ist. Das heißt, du fängst halt nicht an, irgendwie einen Microservice zu bauen, sondern du hast
in aller Regel entweder hast du schon was, Stichwort Brownfield, dann musst du dahin entwickeln, musst deine Ansätze ändern. Oder wenn du neu anfängst, musst du halt auch dich erst mal sukzessive dahin entwickeln. Also Cloud Native ist etwas, was, wenn es ausgerollt ist, ganz große Vorteile bringt, was Applikationen viel schneller bereitstellbar, viel besser betreibbar, viel, viel resilienter und auch sicherer macht. Aber, es ist halt ein Weg.
Es ist etwas, was nicht einfach vom Baum fällt, sondern da muss man darauf hin arbeiten.
Und es hat andere Auswirkungen, die weit über die reine Softwareentwicklung und den reinen
Infrastrukturbetrieb hinausgehen. Das darf man auch nicht verschweigen.
Und man kann den Unternehmen nur den Rat geben, dort diesen Weg halt, ja, zum einen zu planen und zum anderen auch zu sehen, welche der Vorteile brauche ich denn überhaupt? Ne? Ich meine, jetzt, Karsten hat ganz, ganz viele Vorteile genannt und vielleicht der eine oder andere sagt, ah nee, diese Facette, die ist jetzt für meinen Use Case gar nicht so wichtig. Und das muss man halt auch abwägen, denn es ist so wie immer, wenn man den vollen Weg in der vollen Länge mit allen Vorteilen gehen will, dann ist das natürlich auch eine ganz schön lange Reise und auch eine aufwändige Reise. Und vielleicht braucht es die gar nicht.
Das ist ein schönes Stichwort.
Ich glaube, könnte es vielleicht auch sein, dass sich viele scheuen,
diesen Weg zu gehen. Wir haben Fachkräftemangel und gerade im Mittelstand ist es nicht ganz so einfach,
Experten zu bekommen. Wo könnt Ihr helfen und was ratet Ihr Unternehmen, die vielleicht nicht in der
IT-Mannschaft so toll ausgestattet sind, dass sie diesen Weg alleine gehen können?
Also wir können grundsätzlich und ich spreche jetzt einfach mal kurz für beide
Firmen, bevor Leander dann das sicherlich nochmal ergänzen wird. Wir können sicherlich auf jeder Ebene und an jeder Stelle dieser Cloud Journey, dieser Cloud Nativitäts Journey helfen. Das heißt von der Planung über die Architektur bis hin zur Umsetzung, bis zum Betrieb und eben auch dann wieder in Richtung Weiterentwicklung und Enablement der Kunden selber.
Was letztlich an der Stelle natürlich aber ganz relevant ist, ist, dass wir zwar sehr, sehr gerne helfen und sehr intensiv helfen und das natürlich auch unser Geschäftsmodell ist, aber auf Kundenseite halt auch ein gewisses Verständnis dafür da sein muss, was das inkludiert, was das bedeutet. Und das ist etwas, da können wir auch helfen, dieses Verständnis zu schaffen, aber das ist etwas, das können wir dem Kunden nicht abnehmen. Und er muss dieses Verständnis selber entwickeln.
Alle anderen Aspekte, da können wir helfen.
Cloudical halt mit dem großen Schwerpunkt Managed Services, Infrastrukturen und Cloud Migration
und QAware eben eher mit dem Fokus wirklich auf der Software.
Aber sorry, Leander, ich wollte jetzt quasi Euer Geschäftsmodell hier nicht quasi unsamt gleich mit einverleiben,
sondern das sind natürlich unterschiedliche Richtungen, in die die Organisationen da noch gehen.
Aber trotzdem, danke, Carsten.
Ja, ich meine, klar, unser Fokus ist schon ganz klar auf den Anwendungen, auf der Anwendungsmodernisierung oder halt dem Anwendungsneubau. Dann eben in einer cloud-nativen Art und Weise. Und ja, auch dort unterstützen helfen wir natürlich unseren Kunden und den Teams unserer Kunden, oft in einem Co-Creation-Modell, wenn wir halt einfach mit den internen Teams zusammenarbeiten. Ich hatte in der Intro kurz gesagt, wir verstehen uns als Lehr- und Lernorganisation.
Das gehört mit dazu, dann halt einfach die Kollegen dort mitzunehmen und halt dann auch auszubilden, sodass sie halt mit diesem, ja doch technologisch komplexen, wenn man dort als Entwickler startet und da in dem Umfeld noch nicht so unterwegs war und vielleicht eher jetzt die letzten zehn Jahre also nicht noch Delphi programmiert hat, dann ist das schon, dann ist das plötzlich eine Hausnummer, dass man da jetzt halt irgendwie vielleicht die Sprache wechseln muss, die ganzen Containerisierungstechnologien, die mitkommen, die ganzen Fachbegriffe, die Automatisierungstools, also Entwickler sind da durchaus am Anfang überfordert. Die Lernkurve ist sehr, sehr steil. Aber wir bieten da auf jeden Fall die nötige Steighilfe um, um diesen Berg schnell und erfolgreich zu erklimmen.
Carsten, jetzt kann ich mir aber vorstellen, dass es sich dabei nicht nur um eine technische Herausforderung handelt. Es ist doch sicherlich auch eine Prozessveränderung und vielleicht auch ein Kulturwandel im Unternehmen erforderlich.
Ist das so?
Ja, das ist so.
Vielleicht nochmal ganz kurz ergänzend zu dem, was Leaander gesagt hat,
und das zahlt auch auf das ein, was Du mich gerade gefragt hast, Gisela.
Es betrifft nicht nur Entwickler, sondern es betrifft im nächsten Schritt oder auch im ersten Schritt und gleichzeitig auch schon dann auch den Betrieb, der genauso lernen muss, umlernen muss und seine alten, nicht nur Technologien,
sondern auch Vorgehensweise über Bord werfen muss und sie anpassen muss.
Und Gisela, da sind wir genau an der Stelle, wo wir über Kultur reden und wo wir über Prozessveränderung reden.
Es gibt so ein paar Buzzwords, die ich ganz furchtbar finde, die hier aber sehr gut hinpassen, so was wie "DevOps".
Wir müssen tatsächlich an der Stelle dafür sorgen, dass "DevOps" eben nicht verstanden wird als "Wir setzen einen Entwickler und einen Betriebler an den Tisch" und sind schon froh, wenn die sich nicht gegenseitig einen Schädel einschlagen. Sondern wir müssen es verstehen als wirklich ein Miteinander, als Aufbrechen von Silos,
als verändern von Entwicklungs- und Betriebsprozessen mit dem Ziel, eine viel, viel größere Durchlässigkeit zu erzielen.
Viel, viel eher jeweils die andere Seite mit einzubeziehen. Und da haben wir noch gar nicht über Security gesprochen,
da haben wir noch gar nicht über Governance gesprochen, da haben wir noch gar nicht über Legal gesprochen
oder andere Aspekte, die damit reinlaufen.
Worauf ich hinaus will, ist, wenn man diese Journey beginnt und wenn man sie konsequent geht, egal wie weit,
und da stimme ich auch Leander zu, es ist nicht das Ziel das Ziel zwingend, sondern manchmal ist auch nur ein Teil des Weges ausreichend zu gehen. Aber es ist dennoch kulturverändernd, denn wir befinden uns in Umfeldern. Wir bauen Software für Umfelder. Wir betreiben Software in Umfeldern, die sich fundamental von dem unterscheiden, was IT-Betrieb und Softwareentwicklung in der Vergangenheit genutzt haben. Es ist zwar immer noch Wasser und es ist heißes Wasser, aber dieses Wasser wird halt am Ende des Tages anders verrührt, anders zusammengebracht und muss dann eben auch anders konsumiert werden.
Und Cloud und speziell auch Cloud-Nativität ist organisationsverändernd, weil ich viel schneller werden muss, weil ich viel offener werden muss, weil ich viel integrierter werden muss und zwar nicht erst am Ende, wenn ich
die Sachen über den Zaun werfe, sondern von Anfang an. Und dieses Silo-Aufbrechen ist eine der größten
Challenges, die wir in diesem Umfeld dann haben.
Das ganze Thema Cloud-Migration, Cloud-native Entwicklung wird häufig als ein rein technisches Thema betrachtet, ist aber eigentlich ein Management-Thema und ein kulturelles Thema, sollte also nicht unbedingt zwingend von "unten"
getrieben werden, sondern muss eigentlich genauso aktiv, proaktiv und nachhaltig von oben mit
begleitet werden, damit am Ende des Tages wir eben nicht nur Software anders bauen und Infrastruktur
und anders betreiben, sondern wirklich profitieren können von dem, was wir da haben, von der Geschwindigkeit,
von der weltweiten Verfügbarkeit, von der Modernität der Lösung. Das muss sich in der Gesamtkultur eines Unternehmens dann auch widerspiegeln. Und das ist tatsächlich disruptiv.
Leander, vielleicht ergänzend dazu noch eine Frage, welche Sicherheitsvorteile oder andersherum gefragt,
sind die Daten in der Cloud und mit Cloud Native sicher? Darüber wird ja auch ganz viel diskutiert und da gibt es ja ganz unterschiedliche Meinungen.
Ja, und Maik (??? 30:55 bitte Nachhören) hat von den Herausforderungen gesprochen.
Auch das hat die Studie sehr schön gezeigt. 38 Prozent der Befragten sehen das immer noch als größte Hürde, das Thema Sicherheit. Ich kann da nur sagen, ja, das ist scheinbar immer noch so ein bisschen das Schreckgespenst und kann aber nur sagen, also ich war in einem Beratungsprojekt mit einem großen deutschen Versicherer und da durfte ich einer Detaildiskussion eines Chief Security Officers mit einem Sicherheitsexperten eines der großen Cloud Provider beiwohnen und das war schon echt enorm, was die Cloud Provider da auffahren, um mindestens mal die Infrastruktur abzusichern.
Also was das betrifft, mache ich mir da überhaupt keine Sorgen, dass da irgendwas schief gehen kann. Also was jetzt die Sicherheit der Rechenzentren der ganzen Cloud Provider, wenn die zertifiziert sind, da wird ein Riesenaufwand betrieben. Also das ist mal das eine, diese Infrastruktursicherheit. Und dann ist es ja ganz oft das Thema Datensicherheit als auch Applikationssicherheit. Und dort ist es so, naja, nichts ist umsonst auf der Welt. Also man muss dafür was tun.
Das, was einem bereitgestellt wird, ist ein ganzer Zoo an Möglichkeiten, an Technologien,
an Diensten, die man nutzen kann. Aber das ist dieses Shared Responsibility-Modell. An der Stelle sagt halt der Cloud Provider, ob du diese Dienste nutzt oder nicht, da halten wir uns raus. Es ist in deiner Verantwortung als Applikationsverantwortlicher und als Nutzer der Cloud-Dienste, ob man dann eine Web-Application Firewall nutzt oder nicht und ob man dann eben die Festplattenverschlüsselung der Datenbank oder die Datenverschlüsselung anschaltet oder nicht und ob man da seinen eigenen Key hinterlegt oder nicht.
Also man muss ja etwas tun, wenn man es tut. Und ich kann nur dazu raten, dass man es tut.
Dann bin ich ganz fest davon überzeugt, lassen sich in der Cloud deutlich sichere Anwendungen bereitstellen,
als man das jemals on-premise konnte. Wenn man denn dann die Dienste benutzt.
Vielleicht an der Stelle, Gisela, noch ein letzter Punkt.
Einfach nur ergänzen zu dem, was Leander sagt. Das ist wieder dieses Thema Kultur, was da auch ganz stark mit einzahlt. Ich muss halt meine Security-Experten auch zeitig in den Prozess mit reinkriegen. Und dann, komplett unterschrieben, das was Leander sagt, dann kann ich von den Sicherheitsansätzen, die ich im Cloud-Umfeld habe, extrem profitieren. Dann weiß ich auch, welche Tools ausgerollt werden. Dann kann ich auch meine Software so bauen, dass sie damit integriert werden kann.
Wenn ich das hinterher erst mache, wie es in der Vergangenheit häufig gesehen habe,
du baust eine Software fertig, dann kommt der Security-Experte, guckt drauf, sagt, ändert nochmal das.
Das funktioniert hier nicht mehr.
Wir kommen jetzt langsam zum Ende unseres Gesprächs, aber so zwei Sachen habe ich noch.
Der Leander sagt in so einem Halbsatz gerade eben, nichts ist für umsonst.
Wie sieht es denn mit den Kosten aus? Habe ich Kosteneinsparungen? Wird es teurer?
Könnt Ihr da vielleicht noch kurz etwas zu sagen?
Also, vielleicht fange ich kurz an und komme mal von der Infrastrukturseite.
Und Leander kann ja dann vielleicht von der Softwareseite noch mal ein bisschen nachlegen.
Also Cloud-Nativität, eine cloud-native Lösung, wenn sie fertig gebaut ist, kann, wenn sie gut gebaut ist, um ein Vierfaches günstiger betrieben werden als eine traditionelle Lösung.
Die Baustellen dafür sind halt wirklich Automatisierung, Proaktivität, tiefe Integration mit der Infrastruktur.
Das ganze Thema, wie gehe ich den Betrieb an?
Da lassen sich Kosten von 70, 80 Prozent verglichen mit traditionellem IT-Infrastrukturbetrieb
Kosten einsparen. Und das ist natürlich fundamental, vor allen Dingen, wenn ich mir halt einfach die Laufzeit
einer Lösung angucke.
Da kommt auch mit dazu, dass ich auch auf der Infrastrukturseite selber schon geringere
Kosten verursache, weil ich halt einfach Workloads habe, die kleiner sind, die wesentlich weniger
Blockgrößenanspruch nehmen. Also Container statt virtueller Maschinen. Da ist, das hat mal ein Teil
dem an der Schulung von mir gesagt, der Verschnitt halt einfach viel viel geringer. Der Container ist
halt super leichtgewichtig. Eine virtuelle Maschine emuliert einen Computer. Kann man sich
vorstellen, dass da halt deutlich mehr an Ressourcen benötigt wird. Also auf der Ebene kann man
signifikante, fundamentale und sehr sehr nachhaltige Kosteneinsparungen erzielen. Das Ganze, und das ist
sind wir wieder bei dem, was auch Leander vorhin gesagt hat, kommt aber mit einem Preis.
Die Software muss es unterstützen.
Jetzt noch eine Abschlussfrage. Ihr seid beides Experten, Ihr arbeitet beide in Unternehmen,
die Firmen helfen, diesen Weg zu gehen. Jeder für sich. Was meint Ihr, ist der erste Schritt,
den ein Unternehmen gehen muss, wenn es in die Cloud oder in Native-Cloud-Entwicklung
gehen möchte? Was ist das Erste, was ein Unternehmen sich überlegen muss? Leander,
startest Du einfach mal?
Sehr gerne. Also das Erste, was man auf dieser Reise auf
jeden Fall mal tun sollte, ist einen Plan aufstellen, Transparenz herstellen über
was habe ich überhaupt, für welche Dinge macht welcher, ich sag mal,
Migrationsansatz überhaupt Sinn, ja. Wo ist es vielleicht doch nur das
Lift-and-Shift, wo ist es ein Abschalten, brauche ich überhaupt nicht mehr, wo
investiere ich doch etwas mehr Zeit, die Anwendung umzubauen. Das sollte vorher
gut überlegt sein. Also wirklich Single Source of Truth herstellen, Analyse machen, Plan aufstellen
und dann erst loslegen, dann erst loslaufen mit der ersten kleinen Anwendung, mit dem ersten kleinen
System, was man umstellt, um auch die Erfahrungen zu machen. Aber ohne diesen Plan, ohne diese
Transparenz, ist die Reise eher, man läuft blindlos am Ende des Tages. Also es braucht diesen Plan,
Das braucht die Transparenz über was habe ich und wo möchte ich hin mit was.
Carsten?
Ja, also wir sehen das tatsächlich auch als ein Prozess, als ein
Stufenmodell. Und die erste Stufe ist immer Bestandsaufnahme.
Wo bin ich? Was habe ich? Und nicht irgendwie das Ziel schon von vornherein definieren, sondern
Bestandsaufnahme machen. Auch schauen, was kann ich infrastrukturell, was kann
ich softwaretechnisch überhaupt dann irgendwohin migrieren? Also erst mal gucken, wie cloudfähig ist das überhaupt, was ich habe?
Eine Strategie entwickeln und erst dann, wie Leander schon gesagt hat, anfangen überhaupt über
eine Migration nachzudenken, erste Leuchtturmprojekte machen, sukzessive Erfahrungen sammeln. Die
meisten Organisationen, die in solchen Umfeldern scheitern, machen keine Bestandsaufnahme, die
laufen einfach los. Und das ist halt tatsächlich das, was dann auch zu Ängsten führt. Thema Security,
Thema Prozesse, Thema Wissen.
Wenn ich weiß, wo ich stehe, wenn ich weiß, was ich habe, wenn ich weiß, was läuft und wenn ich weiß, wie ich es zukünftig gerne haben möchte, dann kann ich die Sachen alle auch dahin entwickeln. Bestandsaufnahme ist der allererste Schritt und das ist muss, das muss schonungslos sein.
Und das sollte nicht mit einem mit einer Art Bios passieren, wo ich sage, das muss jetzt aber in die Cloud, wenn es nicht in die Cloud kann, kann es nicht in die Cloud. Und das gehört halt auch mit dazu, diese diese Rahmenbedingungen abzustecken und dann zu verstehen, wie kann ich das und zu erarbeiten, was geht jetzt überhaupt, wie geht es und in welcher Reihenfolge. Bestandsaufnahme, dann Strategie und dann Loslaufen.
Super, vielen Dank.
Ich glaube, jetzt fangen wir mal mit dem Fachthema auf.
Ihr habt unwahrscheinlich viele tolle Beispiele gebracht und auch Wege aufgezeigt.
Ich möchte zum Schluss nochmal auf Eure Unternehmen zurückkommen. Wir hatten im Vorgespräch auch dargestellt, dass Ihr natürlich wachsen möchtet, dass Ihr Mitarbeiter sucht. Und vielleicht gebe ich Euch beiden jetzt nochmal ganz kurz die Chance, euer Unternehmen darzustellen und vielleicht einen kurzen Aufruf zu machen,
wen Ihr sucht und warum Ihr das beste Unternehmen seid. Ihr seid keine Konkurrenz.
Die einen sind in Berlin, die anderen sind in München.
Jetzt habt Ihr die Chance, nochmal den Aufruf für die Bewerber zu machen.
Cloudical ist eine Firma, die ganz stark in Richtung Cloud-Nativität
sich entwickelt, die ganz stark auf Open Source setzt. Für uns ist Open Source halt das erste Mittel, das wir einsetzen und nicht eines unter vielen. Wir sind extrem in diesem GitOps-Denken drin, extrem in diesem cloud-nativen Lösungsdenken drin. Natürlich verstehen wir auch, dass nicht alles cloud-nativ sein kann.
Bei uns hat man die Chance, tatsächlich reinzuwachsen, zu lernen, Erfahrungen zu sammeln,
sich auch mal eine blutige Nase zu holen.
Und kurz gesagt, dass alles in einem kleinen Start-up-Umfeld mit einem Team, was einfach wild ist zu lernen, was auch wild ist sein Wissen weiterzugeben, was einfach großartig ist und man kann bei uns und Achtung da sind wir vielleicht
doch Konkurrenz, remote arbeiten 100 Prozent. Das ist bei uns gar kein Problem. Was wir suchen sind auf jeden Fall Menschen, die lernen wollen. Bei uns ist nicht notwendig, dass man vorher schon eine Cloud-Erfahrung hat. Also wir haben Leute, die waren vorher im Windows-Umfeld unterwegs, die haben wir umgeschult, die haben wir in die Themen
mit reingebracht, das ist kein Problem.
Wir brauchen aber Leute, die lernen wollen, die auch bereit sind, aus ihrer Komfortzone rauszukommen und die einfach was Geiles am Puls der Zeit aufbauen wollen. Mentalität und Mindset sind wichtiger als die echten Skills. Von den Rollen her, weil Skills kann man entwickeln, von den Rollen her. Wir suchen definitiv Architekten. Ich glaube, wie jeder in dem Umfeld oder Leute, die Architekten oder Architektinnen werden wollen. Wir suchen aber auch Engineers, die also quasi Plattformen bereitstellen wollen und Leute, die einfach auch in den Betrieb reinstumpern wollen.
Leander, was sucht Ihr?
Gut, ich mache mal weiter.
Wir verstehen uns als Ökosystem für exzellentes Software Engineering.
Wir wollen coole Projekte machen, coole neue Projekte machen. Und ich meine, wir suchen Menschen, wir suchen neue Kollegen, die Spaß an Technologie haben, die Spaß an der Anwendungsentwicklung haben, die Spaß haben, im Team zu arbeiten, die Spaß dran haben zu lernen. Auch bei uns Hybrid, Remote, On-Site, alles möglich.
Ja, ich glaube, das ist im Jahr 2023 überhaupt keine Frage mehr, sondern da sind verschiedenste
Zusammenarbeitsmodelle ganz klar und natürlich geworden. Aber primär Software-Ingenieure unterschiedlichster, reife, frisch von der Universität, genauso wie schon fünf Jahre im Beruf, Architekten, Plattform-Ingenieurs, das sind die Kollegen, die wir momentan am meisten suchen.
Ja, super.
Vielen Dank für den Aufruf nochmal.
Ja, Carsten Leanderer, vielen Dank für das Gespräch.
Ich glaube, ich habe heute gelernt, dass jedes Unternehmen seinen eigenen Weg in die Cloud
finden muss oder auch mit Cloud Native zu arbeiten, aber dass die Möglichkeiten sehr
vielfältig sind und jede Herausforderung da auch anpassbar ist und Ihr gemeinsam mit dem Kunden in
der Lage seid, die richtige Lösung zu finden. Ich glaube, das war ja auch das, worum es heute zum
Teil ging. Und ja, nochmal danke für euren Appell an all die Software-Ingenieure und Architekten
draußen, die vielleicht hybrid bei Euch arbeiten möchten. Ja, danke, danke an Euch. Weiterhin viel
Erfolg auf diesem Weg. Es ist ein Weg, der nicht mehr ganz so neu ist, aber für
manche eben noch nicht gegangen wurde. Danke, dass Ihr da wart und weiterhin
viel Erfolg. Danke für das Interview. Dankeschön.
Das war heise meets, der Entscheider-Talk. Sie wollen mehr erfahren? Dann besuchen
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